Nachhaltige Lösungen

für die Koexistenz von

Menschen und Wildtieren

 

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Höhlen-Elefanten und das indigene Volk der Ogiek

 

In den Bergregenwäldern am Mount Elgon im Westen Kenias lebt eine kleine Population Steppenelefanten. Diese Tiere sind etwas ganz besonderes. Nicht nur, dass sie als Steppenelefanten im Bergregenwald leben. Sie sind auch die einzigen Elefanten weltweit, die "Bergbau" betreiben. Um an Salz und wichtige Mineralstoffe zu kommen, graben sie diese seit Jahrtausenden von den Höhlenwänden des erloschenen Vulkans und haben so die Höhlen um hunderte Meter tiefer in den Berg gegraben. Noch vor ein paar Jahrzehnten betrug die Population in etwa 1.200 Tiere, die sowohl auf der kenianischen als auch der ugandischen Seite durch die Bergwälder streiften. Durch massive Wilderei und Konflikte mit den lokalen Bauern sank die Zahl auf wenige hundert, die äußerst scheu, manchmal aggressiv und daher schwer zu beobachten sind. Geschätzte Zahlen sprechen von weniger als Hundert bis zu etwa 375 Tieren. Sollte diese lokale Population aussterben, ist eine ganz einmalige "Kultur" bei den Elefanten Afrikas verloren gegangen. Denn das Wissen, wie man in die stockdunklen Höhlen vordringt, um an das lebenswichtige Salz zu gelangen, wird seit vielen Generationen bei den Elefanten weitervermittelt. Elefanten etwa, die neu angesiedelt würden, hätten dieses Wissen nicht und könnten in den mineralstoffarmen Bergwäldern kaum überleben.

 

Die Ogiek leben im Westen Kenias an den Hängen des erloschenen Vulkans Mount Elgon im Bergregenwald als auch im Mau Forest, Kenias größtem Waldgebiet. Die Wälder Kenias leiden an illegaler Abholzung für landwirtschaftliche Nutzung und für den Brennholzbedarf. Im Rahmen von Schutzmaßnahmen der kenianischen Regierung zum Erhalt der Wälder wurden alle dort lebenden Menschen aus dem Mau und dem Mount Elgon Wald zwangsausgesiedelt, so auch die dort seit Jahrhunderten lebenden Ogiek, die, anders als dort erst seit ein paar Jahren lebende Siedler, den Wald seit Generationen nachhaltig nutzen.

Die Ogiek bezeichnen sich selbst als die Hüter des Waldes und setzen sich für dessen Erhalt ein.

Mit unserem Projekt möchten wir sowohl einen Beitrag zum Schutz dieser Elefanten leisten als auch den Ogiek bei der Wiedererlangung ihrer Landrechte beistehen und hoffen beides miteinander zu verbinden.