Nachhaltige Lösungen

für die Koexistenz von

Menschen und Wildtieren

 

_________________________________________________________________________________________    

 

Forests, Elephants and People

 

Um das Jahr 1800 gab es allein in Afrika geschätzte 20 Millionen Elefanten. Hundert Jahre später waren es, bedingt durch massive Bejagung und Elfenbeinhandel, nur noch etwa 10 Millionen. 1973 - 76, den Jahren der ersten aus der Luft durchgeführten Elefantenzählung, kam man auch etwa 1,3 Millionen Tiere. Heute sind es noch etwa 400.000 Elefanten, die durch Afrikas Savannen und Wälder streifen. Etwa 40.000 werden jedes Jahr gewildert oder fallen Mensch-/ Wildtier Konflikten zum Opfer.

In Asien beträgt die Zahl der wilden, frei lebenden Elefanten gerade noch etwa 40.000, die von einstmals vielen Millionen übrig geblieben sind.

 

Unsere Arbeit in Afrika

Während Elefanten in offenen Landschaften wie Savannen oder Halbwüsten relativ gut erforscht sind und aus der Luft halbwegs überwacht werden können, ist die Situation in Waldregionen ungleich schwieriger. Die Elefantenpopulationen in den Waldregionen West Kenias, wo wir vor einigen Jahren mit ersten Studien begannen, sind viel weniger erforscht als die Elefanten der großen Savannenparks, etwa in Amboseli oder Tsavo.

Der kleinen Elefantenpopulation in den Bergregenwäldern am Mount Elgon im Westen Kenias gilt unser besonderes Interesse. Diese Tiere sind etwas ganz besonderes, denn es sind die einzigen Elefanten weltweit, die "Bergbau" betreiben. Um an Salz und wichtige Mineralstoffe zu kommen, graben sie diese seit Jahrtausenden von den Höhlenwänden des erloschenen Vulkans und haben so die Höhlen um hunderte Meter tiefer in den Berg gegraben. Noch vor ein paar Jahrzehnten betrug die Population in etwa 1.200 Tiere, die sowohl auf der kenianischen als auch der ugandischen Seite durch die Bergwälder streiften. Durch massive Wilderei und Konflikte mit den lokalen Bauern sank die Zahl auf wenige hundert, die äußerst scheu, manchmal aggressiv und daher schwer zu beobachten sind. Geschätzte Zahlen sprechen von weniger als Hundert bis zu etwa 375 Tieren. Sollte diese lokale Population aussterben, ist eine ganz einmalige "Kultur" bei den Elefanten Afrikas verloren gegangen. Denn das Wissen, wie man in die stockdunklen Höhlen vordringt, um an das lebenswichtige Salz zu gelangen, wird seit vielen Generationen bei den Elefanten weitergegeben. Elefanten etwa, die neu angesiedelt würden, hätten dieses Wissen nicht und könnten in den mineralstoffarmen Bergwäldern kaum überleben.

Wir haben 2017 in den Ausläufern des Berges ein Permakulturprojekt, einen Food Forest, gestartet, um zu erproben, ob damit die Lebenssituation in Dorfgemeinschaften verbessert werden kann und ob Food Forests als Kleinbiotope als Trittsteine für eine Vernetzung von Ökosystemen fungieren können.

Der Region um den Mount Elgon gilt unser besonderes Interesse und wir planen zukünftig verstärkt in dieser Region zu fördern und zu arbeiten.

Unsere Arbeit in Asien

... begann 2013 mit ersten Projekten zur Koexistenz mit Großkatzen und Elefanten, zunächst in Nepal, dann in Thailand und Kambodscha. Von Anfang an war die Einbindung und Unterstützung der lokalen Bevölkerung Kern des Projektes und wir förderten Bildungsprojekte und halfen einigen Dorfgemeinschaften mit Trinkwasser-Filtern. Der Kontakt mit der Save Elephant Foundation und deren Leiterin Saengduean "Lek" Chailert öffnete Tore zum Elefantenschutz in Südost Asien, zum Bergvolk der Karen und brachte uns nach Kambodscha, wo wir in Seam Reap ein Büro eröffneten. Im von Armut gebeutelten Kambodscha lag der Schwerpunkt unserer Arbeit besonders stark auf Hilfen für die lokale Bevölkerung. Ende 2016 stellten wir unsere Arbeit in Südost Asien zunächst ein, um in Kenia zu arbeiten.

 

Durch Recherchen zu Koexistenz mit Elefanten und Raubkatzen in Südost Asien stießen wir auf die Organisation Kesan des Karen Volkes und ein von ihnen iniziiertes Projekt, den Salween Peace Park.

Wir möchten dieses Projekt näher kennenlernen und planen einen Dokumentarfilm, auch um die Übertragbarkeit von dort umgesetzten Methoden auf andere Regionen, etwa in Afrika, zu prüfen. Die Karen sind die "Elephant People" Asiens und der Koexistenz von Karen und Elefanten gilt unser besonderes Interesse. Mit dem geplanten Filmprojekt nehmen wir unsere Arbeit in Südost Asien wieder auf.

Salween Peace Park, Quelle Foto: www.dohgabar.org

 

Ein Film zum Salween Peacepark: